Häufig gestellt Fragen zum Imkern in Großraumbeuten
Mein Buch "Natürlich imkern in Großraumbeuten" ist auf eine erfreulich große Resonanz gestoßen.
Ich möchte mich an dieser Stelle für die nette Post bedanken aber auch für konstruktive Kritik, Hinweise und Ideen!
Auf dieser Seite möchte ich Antworten auf ein paar häufig gestellte Fragen geben, die - zum Teil einfach auch durch die Verlagsvorgaben - im Buch nicht ausreichend Berücksichtigung finden konnten.
Beim Klick auf die jeweilige Frage öffnet sich die zugehörige Antwort.
Wie ziehe ich von einem kompatiblen System (z.B. DN) um auf DN 1,5?
Für den Umstieg gibt es im Frühjahr zwei Möglichkeiten – entweder zeitig im Jahr umhängen damit das Brutnest auf die großen Waben erweitert wird (der Wildbau ist kein Problem, er fluchtet in der Regel und enthält Drohnenbau…es braucht also auch keinen Baurahmen dafür) oder Sie engen frühzeitig auf eine DN-Zarge ein und erweitern dann bei Trachtbeginn mit der großen – dann würde ich die Königin auf einer DN-Wabe nach oben umhängen (über Absperrgitter) damit das etwas flotter geht. Wenn Sie viel mit MWs arbeiten, geht der Umstieg zügig und der Honigverlust wird nicht so groß ausfallen. Ich habe beide Methoden verwendet, sie funktionieren also aber es braucht eben wirklich ein Umstellungsjahr in dem man viel bauen lassen und wenig Honig ernten wird. Aber es lohnt sich, macht Freude…vor allem wenn man dann den DN-Segebergern im HR den Abschiedskuss gibt weil sie doch zu schwer werden Sie können ab März an die Bienen; Sonne und so um die 15 Grad wären super.
Problem ist halt nur, dass Sie ein Auge auf die Futtervorräte haben müssen. Die sind ja noch essentiell und dürfen nicht allzu weit weg sein für den Fall des Kälteinbruchs. Man muss also bei so zeitiger Umstellung einfach ein Ohr am Wetterbericht und eines an den Bienen haben. Vorteil ist aber, dass die Brutfläche noch winzig ist und damit nur 1-2 Brutwaben aber es muss eben oft noch einiges an Futterwaben mitgenommen werden. Sicherer ist es, erst im April heranzugehen wenn die Temperaturen und Wetterbedingungen für stärkeren Nektarfluss und Flugverkehr sorgen. Wie gesagt, Sie hängen nur um, das Brutnest beschränkt sich ja noch auf wenige Waben und ergänzen dann mit dem großen Format – die Bienen dehnen das dann zwangsläufig auf die großen Waben aus. Um die Waben zu leeren, werden sie dann einfach (am besten nach der Durchlenzung also ab Mai) ganz an den Rand geschoben. Da werden Sie dann auslaufen und zu Pollen- oder Futterwaben (je nach Lage der Wabe) umgestaltet. Aber letztlich ist das im DN-Maß auch wirklich kein Problem da sie vor allem unter den Rähmchen Drohnenbau machen werden wenn Sie keinen Baurahmen geben. Manche nehmen die DN-Waben auch um dann im Mai einen Ableger zu bilden – der ist ja einen Moment königinnenlos und dann können die Waben weitgehend brutfrei entnommen werden ehe die neue stiftet.
Sie können auch die DN-Brutwaben in zwei halben Zargen einfach über das Absperrgitter im Honigraum aufsetzen (natürlich bienenfrei und damit ohne Queen)…dann läuft die Brut sicher aus und die Waben werden zu Honigwaben die Sie nach dem ersten Abschleudern entnehmen. Das machen Sie aber natürlich wirklich erst dann wenn die Temperaturen den lockeren Bienensitz erlauben (Ende April/Anfang Mai) und die Königin unten ein neues Brutnest aufbauen kann.
Sie sehen, viele Wege nach Rom, alle kein Problem wenn man die Biologie der Immen richtig verinnerlicht hat…es ist nur etwas schwer „Standardrezepte“ zu geben da es soviele Parameter gibt wie Wetterverlauf, Volksentwicklung…schwer also, den Erfolg zu prognostizieren.
Honigräume gebe ich ab März; im Umstellungsjahr kann es etwas knapp werden – je nachdem eben wann und wie Sie umstellen. Früh umgestellt gibt eher Honig; später weniger. Sofern Sie im HR mit Mittelwänden arbeiten, werden Sie dort eher was ernten…aber auch später als die Kollegen, die im März schon ausgebaute HRs aufsetzen. Sie brauchen erstmal viel Wabenmaterial, sollten also viele HRs ausbauen lassen.
Das Schied würde ich dann erst im Jahr drauf einsetzen damit Sie erstmal etwas Material und Waben haben; zumal das Schied setzen sehr früh im Jahr erfolgen muss sonst respektiert es die Königin nicht mehr und umwandert es munter.
Eine einfache und risikofreie Alternative ist der in der nächsten Antwort beschriebene Weg über Flugling/Brutling oder Fegling.
Wie ziehe ich von einem inkompatiblen System um auf ein Großraummaß, z.B. DN auf Dadant?
Inkompatible Beuten lassen sich nicht bienendicht und ohne Aufwand/Adapter oder Bastelei miteinander kombinieren und die Rähmchenformate passen nicht unter Beachtung des Beespace in die neue Kiste - dann ist der Umzug im Sommer sinnvoll.
Vorteil des im Sommer nach der letzten Honigernte praktizierten Umzugs ist, dass in einem gut entwickelten Wirtschaftsvolk normalerweise viele Bienen vorhanden sind. Angesichts ausbleibender Tracht, schrumpfender Brutflächen und Platznot infolge der abgenommenen Honigräume sitzen diese oft untätig als breiter Bienenbart am Flugloch. Diese Bienenmasse aus Sommerbienen kann man nun sozusagen wieder in „Lohn und Brot“ bringen, indem man sie dann auf ein neues Rähmchen- oder Beutenformat umzieht. Zudem ist die Honigernte abgeschlossen und wurde nicht durch den Eingriff gemindert.
Zwei Verfahren bieten sich an:
1. Umwohnen per Flug- und Brutling
Sofern sich der Standort und die Optik des Einflugbereiches nicht ändern und auch die alte Königin mit umziehen soll, braucht es weder Kunstschwarmkiste noch Kellerhaft. Praktisch wird in der neuen Beute ein Flugling am bisherigen Standort gebildet.
Das Prinzip sieht vor, die alte Königin mit ausreichend Arbeiterinnen in die neue Kiste umzulogieren, während in der alten Beute Brut, Vorräte und ausreichend Pflegepersonal zurückbleiben. Während letztere sich eine neue Königin heranziehen, muss die alte Königin in der neuen Beute ein neues Brutnest aufbauen. Dadurch entsteht in beiden Völkern ein kleines Zeitfenster ohne verdeckelte Brut, in dem man die Milbenbekämpfung auch mit Milchsäure oder Oxalsäurepräparaten vornehmen kann. Auch das Einfüttern kann begonnen werden.
An einem schönen Flugtag wird das Volk durchgeschaut und die Königin mit einem Clipkäfig gesichert. Dabei gut mit Rauch arbeiten, damit die Bienen ordentlich Honig aufnehmen. Dann wird die alte Beute beiseite gestellt und die neue mit vorbereiteten Mittelwänden oder Anfangsstreifen am alten Standplatz platziert. Das Flugloch der neuen Beute sollte wie das alte orientiert und markiert sein, um der heimkehrenden Sammlerschar den Weg zu weisen.
Nun wird die Königin in die neue Beute gegeben oder auch in einem freigegebenen Ausfresskäfig mit ein paar Arbeiterinnen und Futterteig in eine Wabengasse gehängt. Anschließend werden noch einige Brutwaben über der neuen Beute abgestoßen oder abgefegt, um dem nun gänzlich brutfreien Flugling noch ein paar Jungbienen zuzugeben. Damit nicht so viele davon neben der Beute landen, nutzen manche auch einen „Kehrfix“ oder eben einen typischen Kunstschwarmkasten mit aufgesetztem Trichter. Damit werden die abgefegten Bienen gesammelt und dann in die neue Beute geschüttet.
Da in diesem Flugling erst in etwa drei Wochen wieder erste Jungbienen schlüpfen werden, darf er ruhig ordentlich stark sein. Das ist aber angesichts der großen Bienenmasse kein Problem. Da der Flugling in dem neuen Maß keinerlei Futter- und Pollenreserven hat und meist nach Ende der letzten Massentracht gebildet wird, braucht er etwas Unterstützung. Eine zügige, kleckerfreie Futterversorgung mit Zuckerwasser hilft beim Start und fördert den Ausbau. Allerdings ist die Räubereigefahr groß, sodass man bei der Einfütterung am Abend gleich das Flugloch einengen sollte. Eine Varroabekämpfung mit Sprüh- oder Träufelbehandlung, z.B. mit Milch- oder Oxalsäurepräparaten, sollte je nach Bienensitz in den ersten sieben Tagen erfolgen.
Die alte Beute mit teilweise abgefegten Waben muss sich als weiselloser Brutling eine neue Königin heranziehen, wird jedoch durch die noch großen Brutflächen mit neuen Bienen versorgt. Bei der Aufstellung am gleichen Standort werden noch weitere Flugbienen vom Brutling dem Flugling zufliegen. Wer das nicht möchte, muss die Beute außerhalb des Flugradius aufstellen. Dieses Volk wird nach rund zwei Wochen wieder eine Königin haben; nach rund drei Wochen ist mit der ersten Brut zu rechnen. In diesem Zeitfenster ist auch die alte Brut ausgelaufen, und nun kann dieses Volk gegen Varroa behandelt werden. Sofern das Volk überwintert werden soll, kann es in dieser Zeit auch eingefüttert werden. Alternativ bietet sich nach dem Auslaufen der alten Brut und zu Beginn des Stiftens an, den Brutling zu einem Kunstschwarm abzufegen. Dieser kann mit dem anderen Volk wieder vereinigt oder in einer weiteren Beute mit dem neuen Format eingeschlagen werden.
2. Der Kunstschwarm (Fegling)
Wer sich nicht nur von der alten Beute, sondern auch vom Stellplatz oder der alten Königin trennen möchte, kommt um einen klassischen Kunstschwarm nicht herum. Die Bienen vergessen dabei den alten Standort und selbst die Flugbienen bleiben der neuen Königin an dem neuen Standort treu selbst wenn er im Flugbereich des alten Standplatzes liegt.
Dabei geht man ebenfalls mit ordentlich viel Rauch an die Beute, sucht die Königin und käfigt sie. Diese (oder die neue) wird in einem verschlossenen Zusetzkäfig in einer Kunstschwarmkiste deponiert. Dabei empfiehlt es sich, diese an einer Wandung aufzuhängen, damit die abgefegten Bienen sie schnell finden und sich um sie ballen. Über einen breiten Abfegtrichter aus dem Imkereibedarf wird nun Wabe für Wabe in den Kasten abgestoßen. Vor allem die Jungbienen bleiben am Kasten und ziehen sich an den Wänden hoch, um sich dort als Kunstschwarm um die Königin zu ballen.
Unvermeidbar ist, dass bei diesem Verfahren viele der Flugbienen auffliegen und zum alten Standort zurückkehren – daher bilden viele so einen Kunstschwarm einfach in der alten Beute, indem sie die gekäfigte Königin dort an einer Wandung oder einem gegen Verrutschen gesicherten, leeren Rähmchen aufhängen. Alle Waben werden dann über der geleerten Beute abgestoßen. Am Abend haben sich dann auch die Flugbienen um die Königin versammelt. Die Beute oder Kunstschwarmkiste wird bienendicht, aber gut belüftet (offener Gitterboden), kühl und dunkel eingelagert. Da sich der Kunstschwarm nicht wie ein Naturschwarm mit viel Futter versorgen konnte, sollten etwas Futterteig und Wasser gereicht werden. Nach ein bis zwei Nächten kann der Kunstschwarm sein neues Quartier beziehen und der Ausfresskäfig freigegeben werden.
Soll ich trotz Bedenken der Altimker DN 1.5 wählen?
Der Widerstand der „Altimker“ gegen andere Maße ist nicht ungewöhnlich aber gerade uns Frauen möchte ich die „leichte Lösung“ wirklich nur ans Herz legen - lassen Sie sich also nicht beirren; Sie sind schon auf dem richtigen Weg. Leider boykottieren das viele Altimker.
Da Sie in Holz imkern wollen zunächst noch die Frage ob es DN 1,5 sein muss oder auch Dadant möglich wäre. Im Prinzip dasselbe aber ev. ist es für Sie einfacher, damit einen passenden Imkerpaten zu bekommen da einfach noch verbreiteter. Man hat damit auch etwas mehr Auswahl an Anbietern und Qualitäten. Allerdings ist das Umstellen darauf etwas schwieriger da Sie die Rähmchen etwas umbauen müssen damit Sie die Altvölker einhängen können.
Falls es auch dafür keinen passenden Partner gibt und Sie mit Qualität und Preis der DN 1,5 in Holz zufrieden sind, dann nehmen Sie die.
Die Argumente Ihres Paten sind nicht zu halten – zum einen überwintert ein Volk auf DN 1,5 hervorragend (wie in freier Natur eben auch möglich) da das in der Regel weniger die Frage des Masses, sondern der Einwinterung (Varroabehandlung!) und des ausreichenden Auffütterns sind. Als hochformatiges Maß bietet es freie „Futterstrecke“ und das auf mehr Platz als bei einzargiger DN-Überwinterung. Auch die Winterbehandlung (von der man Ihnen womöglich auch abgeraten hat aber die ich nur sehr empfehlen kann) ist so viel einfacher als bei zweizargiger Überwinterung bei der Sie die Zargen trennen müssen.
Zum anderen ist das „Tauschen“ von Rähmchen gerade in der DN-Welt problemlos. Sie können jederzeit ein DN-Rähmchen reinhängen (wobei man das aber möglichst vermeiden sollte; gerade von Altimkern deren letzte Futterkranzprobe Äonen her ist….) und das „Schlimmste“ was dann passieren kann, ist Wildbau am Unterträger. So what? Im Frühjahr meist Drohnenbrut die man eh rausschneidet und wenn sich das Volk dann auf die neuen DN 1,5-Rähmchen ausgedehnt hat, entnimmt man nach und nach die alten. Bienen sind flexibler als man denkt…
Sofern Sie die geborgten Beuten noch etwas länger behalten können, kaufen Sie einfach erstmal eine DN 1,5 und versuchen Sie es aus – gerade die kleinen Honigräume sind so viel angenehmer und Sie werden damit noch lange imkern können wenn die alten Herren ihre 30-40 kg schweren Honigräume nur noch mit Hilfe ihrer Söhne bewegen können!
Fachhändler rät von DN 1,5 ab - nicht jede Beute sei für Jede Region geeignet. Stimmt das?
In einer Region, in der DN und vermutlich auch die Segeberger Beute verbreitet ist, kann bedenkenlos in einer Grossraumbeute geimkert werden. Die Probleme durch "Verhonigen" oder "Verpollung" existieren natürlich in dieser Beute genauso wie in jeder anderen - der wesentliche Unterschied ist allenfalls, dass den Tieren - verglichen zur Überwinterung auf dem DN-Mass - etwas mehr/weniger Platz zur Verfügung steht (ob ein- oder zweiräumiger Überwinterung). Die imkerlichen Eingriffe bestimmen ob und wann diese "Probleme" auftreten - bei der Grossraumbeute wird man jedoch früher einen der kleinen Honigräume geben als bei der DN-Beute...und schon eher diesen möglichen Problemen entgegenwirken.
Dadant oder DN 1,5 für Erwerbsimkerei?
Dadant ist verbreiteter weil schlichtweg zuerst da und damit natürlich länger auf dem Markt und etablierter. DN 1,5 ist erst zu Beginn des 21. Jahrhunderts auf den Markt gekommen und ist eine Segeberger Erfindung. Beides eignet sich für Ihren Zweck; es kommt nur meines Erachtens darauf an worauf Sie den Fokus legen:
Soll es eine Imkerei mit Holz/Holzzargen werden, würde ich Dadant empfehlen da einfach mehr vorhanden, mehr Wettbewerb, mehr Anbieter.
Wenn Sie gerne noch weniger Gewicht wollen und Kunststoff bevorzugen, ist die DN 1,5 Ihre Wahl. Praktisch ist es auch wenn Sie in einem Gebiet wohnen, wo die Segeberger verbreiteter sind und Sie womöglich diese Zargen öfters aufkaufen können und werden…dann sind sie als Honigräume verwendbar (allerdings entsprechend schwer) da mit den 1,5ern kompatibel. Und natürlich auch praktisch beim Umstellen wenn man Völker auf DN kauft.
Nachteil: Keine Konkurrenz, man ist an die Segeberger und die Preise weitgehend gebunden;
Vorteil: Man hat immer passende Zargen, kein Verziehen, nichts zu streichen, da gammelt nichts weg…im Wald aber öfters Spechtschaden möglich.
Allerdings: Unterschätzen Sie den Aufwand dieser Imkerei nicht und den grossen Erfahrungsschatz den es braucht um wirklich einen Nebenerwerb zu machen der den Namen auch verdient. Man hat schnell viele Völker aber oft wenig in der Tasche…
Ist es sinnvoll trotzdem mit DN 1,5 zu imkern, obwohl der zukünftige Imkerpate mir nur eingeschränkt helfen kann? Oder sollte ich wie alle im Verein DN verwenden?
Wo wohnen Sie denn? Es wundert mich etwas, dass der Verein einen derartigen Druck ausübt - gibt es denn da noch niemanden, der z.B. mit Dadant imkert? Das ist auf jeden Fall vergleichbar und da sollten Sie doch Unterstützung erfahren.
Ansonsten würde ich mich davon nicht abhalten lassen - man kann DN 1,5 genauso durchschauen wie DN und alles, was wichtig ist, kann man Ihnen auch dort zeigen. Sie brauchen sich halt nur um bestimmte Aspekte nicht kümmern (erweitern z.B.) aber da DN auch in DN 1,5 passt, ist der Austausch gegeben. Viele Imker schwören halt auf ihr eigenes System und kennen kein anderes...daher machen diese auch keine Vergleiche. Sie aber sind es, der dann die 30 kg-Honigräume schleppen müssen! Das mögen ihre Vereinskollegen dann ja prima stemmen aber Sie womöglich nicht. Allein die Durchsichten werden so viel einfacher wenn Sie eben nicht ständig so viele Waben durchschauen und Zargen schleppen müssen.
Letztendlich ist die eigene Überzeugung einfach auch Motivation und wenn Sie von Ihrem System begeistert sind, werden sie auch andere damit "infizieren" und dann sind Sie bald nicht mehr alleine. [...] Dann ist [...] das auch egal ob DN 1,5, Zadant oder Dadant! Wer da nun noch über Zentimeter mehr oder weniger beim Rähmchen diskutiert, hat die Sache nicht verstanden...
Fangen Sie an; gerne auch erstmal ohne Schied...und machen Sie Ihre Erfahrungen. Letztendlich können Sie wirklich nicht viel falsch machen - die Bienen machen wirklich viel mit und für Details können Sie auch virtuell gute Unterstützung erfahren. Imkern ja viele inzwischen in Großraumsystemen; das ist ja nun wirklich nichts Besonderes mehr...
Warum begrenzen Sie das Angebot an Wabenhonig?
Das Problem ist, dass Wabenhonig zum einen nur eingeschränkt hygienisch lagerfähig ist und dabei noch ansprechend daher kommt. Zum anderen kann man nur neuen, jungen Wabenbau anbieten der naturgemäß nur begrenzt errichtet wird.
Zudem kostet der Wabenbau Erntemenge und braucht vor allem Zeit – der Nektarstrom kann so in den Brutbereich umgelenkt werden wodurch es da zum Verhonigen und Reduktion des Brutnestes kommt. Daher muss in der Tracht immer mindestens ein ausgebauter Raum mit Platz zusätzlich zu den im Ausbau befindlichen Räumen vorhanden sein.
Und zuletzt brauchen Sie einfach im Frühjahr ausgebaute Honigräume um den Frühtrachthonig gewinnen zu können – ergo kann man nur einen Teil des jährlichen Wabenbaus als Wabenhonig abgeben. Verkaufen könnte man sicherlich mehr aber der höhere Preis geht eben auch mich anderen Nachteilen einher so dass es in Summe nicht mehr recht aufgeht. Daher also die Begrenzung.
Muss man bei den 0,5er Honigrähmchen auch ein Anfangsstreifen anbringen? Geht das auch ohne Drahtung?
Anfangsstreifen braucht es immer; sonst bauen sie leider gerne quer. Manche nutzen dazu in Wachs getränkte Wollfäden, die auf der Innenseite des Oberträgers (OT) gelegt werden. Andere bringen feine Dreieckleisten am OT an. Tatsächlich braucht es bei dem kleinen Format aus Sicht der Schleuderung keine Drahtung aber für das Einlöten des Streifens ist es tatsächlich sinnvoll, eine senkrechte Drahtung zu haben. Alternativ und drahtlos sind Rähmchen geeignet, die eine einnenliegende Nut haben - dazu kann man einfach das Rähmchen als Bausatz kaufen und den Oberträger drehen so dass die Drahtrille innen liegt. Dort dann den Streifen einsetzen und mit dem Heissluftgebläse einschmelzen.
Braucht es für Naturwabenbau unbedingt eine Drahtung?
Drähte sind für Bienen weder Hindernis noch eine Gefahr. In freier Natur finden Sie Bienenvölker an den eigentümlichsten Orten und da wird allerlei mit eingebaut - seien es Spane oder quer liegende Balken. Die Drähte haben in Großraumbeuten durchaus einen Sinn da sie den Wabenbau stabiler machen. Gerade wenn die Wabe voller Honig ist und Sie kippen sie über die flache Seite, kippt sie nach unten ab und reisst - und die Herrlichkeit liegt auf dem Boden. Reiner Naturbau ohne Drähte geht auch aber dann müssen Sie sehr vorsichtig bei der Durchsicht sein und Sie müssen sich überlegen, wie Sie die Richtung vorgeben (Anfangsstreifen lassen sich einlöten am Draht; es geht aber auch durch Einschmelzen in eine Innennut wie bei den Rähmchen von Wahnrholz) - sonst bauen sie quer.
Manche Kollegen verwenden Schweissdraht, den sie reinklemmen; Holzstäbe können Sie versuchen aber eigentlich kommen Sie dann wieder zurück zum geteilten Rähmchen - da ist die Drahtung stabiler und weniger störend im Wabenbau. Probienen Sie doch verschiedene Varianten aus; letztlich ist es bei gelegentlicher Durchsicht vielleicht auch weniger ein Problem. Wenn das Rähmchen voll ausgebaut ist, hält es viel aus - nur der teilweise Ausbau reisst eben gerne mal ab.
Verwirrt man die Bienen durch das Drehen von Kalt- auf Warmbau?
Das Drehen bei der Segeberger ist kein Problem und kann auch noch im Juli erfolgen - zumindest habe ich dadurch keine Probleme bemerken können. Allerdings ist nicht auszuschliessen, dass die Tiere dadurch einen neuen "Tanzboden" einrichten müssen und einen anderen Verlauf der Brutnestausdehnung wählen müssen. Ich würde das Drehen in einem Zeitraum nach dem ersten Reinigungsflug und vor dem Auffüttern durchführen - der Bien ist dann am besten in der Lage, Änderungen in der Orientierung schnell zu kompensieren.
Sie können jederzeit zwischen Kalt- und Warmbau wechseln (auch ein Vorteil der Segeberger Beute). Ich persönlich habe auf Warmbau angefangen und bin aber nun weitgehend beim Kaltbau gelandet da der Raum hinter dem Schied schön frei zum Schieben bleiben kann.
Welches Einwinterungsgewicht braucht es im Vergleich zu ein- oder zweizargiger Überwinterung?
In der Segeberger DN 1,5 mit Boden und Deckel erreiche ich hier in Berlin nach dem Einfüttern ein Gewicht von rund 30 kg und kann dann erfahrungsgemäss immer noch Futterwaben im Frühling entnehmen – somit wären 25 kg womöglich auch noch ausreichend gewesen. Ich wiege dazu vorn und hinten und das gibt mir dann eine ganz gute Vorstellung ob es mit dem Futter reicht wenn ich die Leergewichte (siehe Tabelle) der aktuellen Beutenausstattung abziehe. Zudem weiss ich aus Vergleichswägungen mit edem Stockwaagenvolk dass meine Kofferwaage bei dieser Wägung einen Fehler von rund 2,5 kg an "Sicherheit" produziert (sie wiegt also zu wenig!). An meinem Stadtstandort genügen in der Regel nur 7 bis 8 kg reines Winterfutter für die Überwinterung und den Neustart im Frühling doch wohler fühlt man sich mit mehr Reserven.
Deckel | 1,1 |
Boden | 1,1 |
Leerwabe | 0,35 |
Schied (Eigenbau) | 1,2 |
DN 1,5 Zarge | 3,3 |
Wenn ich Bienen in 1 1/2 DN Magazinen halte und kaum Honig entnehme, kann ich dann ohne Zufütterung auskommen?
Wie geschrieben brauchen Sie weder Honigräume noch sonst was wenn Sie nur Bienen halten aber nicht abernten wollen. Die Kisten sind groß genug damit ausreichend Winterfutter eingelagert werden kann. Alternativ können Sie Dadant US mit 12 Rähmchen nehmen, das ist noch etwas größer aber das braucht es eigentlich nicht. Größere Kästen werden nicht voll ausgebaut oder belegt, das bringt also keinen Mehrwert.
Wie kann ich das Verhonigen im Brutraum verhindern?
Zum einen durch die frühe (vor Trachtbeginn erfolgende) und reichliche Gabe von Honigräumen - zumindest der untere davon sollte idealerweise ausgebaut sein damit die Bienen zur Passage des Absperrgitters motiviert werden.
Zum anderen durch die frühe Gabe des Schiedes und Einengen des Brutnestes. Dann bestiftet die Königin jeden Winkel schneller als Nektar eingelagert wird.
Der Brutraum ist bereits verhonigt - was tun?
Ist der Brutraum erstmal verhonigt so sollte man zunächst prüfen, ob es sich tatsächlich um ein "Verhonigen" oder ein "Vernektarn" handelt. Denn bei starker Tracht tragen die Bienen zunächst gerne den Brutraum voll um dann bei der nächsten Trachtpause oder fehlendem Flugwetter umzulagern. Daher ist ein kurzzeitiges Ansammeln von Nektar ("spritzenden" Waben bei der Ausschlagprobe) durchaus normal.
Richtig "Verhonigen" ist daher seltener als gemeinhin angenommen und ist dann der Fall, wenn der Honig verdeckelt wird oder eben nicht mehr frisch herausspritzt. Das ist oft der Fall wenn zu viel Wabenfläche im Brutraum angeboten wurde und das womöglich auch noch als Mittelwand. Dann belegen die Bienen diese Wabe schneller mit Honig als die Königin mit Stiften. Daher muß die Wabenfläche reduziert werden und Leerräume sollten - sofern sie von Wildbau belegt werden könnten - mit Leerrähmchen mit Anfangsstreifen belegt sein. Das macht dann mehr Arbeit als die Honigräume zu nutzen.
Oft tritt das Phänomen in Begleitung des Umstandes auf, dass man die Honigräume nur mit Mittelwänden anbietet - der erste Honigraum im Jahr sollte immer ein ausgebauter sein! Hat man solche Waben (noch) nicht, ist es umso wichtiger, im Brutraum auf Mittelwände zu verzichten und das Volk eng zu halten. Viele empfehlen daher zum Erweitern die Verwendung von vollen Futterwaben. Eine nachträgliche Korrektur ist also nicht ganz einfach zumal sich die Brut dann oft über viele Waben erstreckt. Die entnommenen Waben könnten zu kleinen Ablegern verarbeitet werden und ein dann gesetztes Schied wird (hoffentlich) respektiert. Bei DN 1,5 sind 5-6 Bruträhmchen zzgl. Baurahmen in den meisten Fällen ausreichend und sind bei guter Schiedführung dann oft bis in die Ecken verdeckelt und ohne jeden Futterkranz.
Trotz starker Einfütterung werden nur 7-8 Dadantwaben ausgebaut und die Bienen wintern nur schwach aus - wie kann ich das ändern?
Ich überwintere meine Völker inzwischen oft nur 8-9 Waben und selbst das genügt für starke Völker und ausreichend Futter - letztlich entspricht das einer DN-Zarge was ja auch für die Überwinterung erfolgreich praktiziert wird.
Womöglich stellt sich die Frage ob die 20 kg Winterfutter nicht einfach auch zu viel Futter sind - können Sie denn im Frühjahr noch reichlich Futterwaben entnehmen wenn Sie die Schiede setzen? Meine Völker bekommen - ob Stadt- oder Landlage - 14 kg Ambrosia und selbst dann kann ich noch genug Waben entnehmen.
Eventuell finden Sie in Ihrem Gebiet einfach auch noch genug Spättracht, die sie einlagern.
Wann geben Sie denn das restliche Futter? Eine Idee wäre, fertige Futterwaben zu entnehmen und vor der nächsten Futtergabe dann Mittelwände zu geben. Die müssen sie dann ja ausbauen um das Futter zu verstauen und dann kann man - sofern Sorge besteht dass es zu wenig Futter für den Winter ist - entsprechen mit den eingelagerten Waben ergänzen.
Ferner können Sie natürlich auch die Mittelwände brutnestnäher anbieten - also nicht schiedseitig einschieben, sondern z.B. an Position 2 (gleich hinter der Pollenwabe bei Kaltbau). An dieser Position wird eigentlich immer ausgebaut und dann auch bestiftet - es geht Ihnen ja vor allem um das Brutnest. Doch selbst dann wollen manche nicht so stark brüten; der Bruteinschlag ist oft nicht nur von dünner Futtergabe zu stimulieren (wie von Ihnen getestet), sondern auch von Polleneintrag und wenn der fehlt, klappt es manchmal einfach nicht.
Zuletzt natürlich stellt sich auch die Frage nach den Königinnen - manche sind einfach brutfreudiger im Herbst als andere. Es lohnt sich dann auch mal in z.B. eine gute Buckfast-Königin zu investieren und auf diese Unterschiede zu achten. Die überwintern meist stärker.
Bei schwacher Auswinterung ist es in der Regel für den Honigertrag besser, durch Vereinigung weniger aber starke Völker zu bilden. Die Völkerzahl kann man später durch Ablegerbildung oder Totale Brutentnahme leicht wieder anheben.
Wie muss man mit der Regel „jedem Volk am Stand die gleiche Maßnahme“ umgehen?
Meine Meinung: Am besten ersatzlos streichen, diese Regel! Während es bei manchen Eingriffen noch recht schadlos ist, können andere fatale Entscheidungen sein! Warum ein eh schon milbenbereinigtes Volk nochmal mit Varroa-Mitteln traktieren? Einem schwachen Volk mag der aufgesetzte Honigraum egal sein und sie tragen nichts ein - doch dem Imker fehlt dieser Honigraum bei dem starken Volk nebenan. Daher sollte jede(r), der/die den Luxus hat, individuell Zeit für jedes Volk einplanen zu können, das auch tun. Also z.B. erst den Varroa-Totenfall zählen und dann die belasteten Völker auswählen und behandeln. Jedes Volk ist anders, hat ein anderes Tempo und andere Probleme - diese Individualität zu berücksichtigen trennt den verständigen Tierhalter vom Massentierhalter!
Bienen tragen Mitte März Pollen im unteren Drittel der geschiedeten Brutwaben ein - die sollen da doch brüten?
Das hat schon seine Richtigkeit - im Vorfrühling braucht es Nähe zu den Pollenvorräten damit sie auch bei schlechten und kühlen Wetterlagen, wenn sich die Traube eng um das Brutnest legen muss, weiter versorgen können. Sie werden den Pollen auch blitzschnell wieder "verbrüten". Leere Wabenteile gibt es in einem wie in Ihrem Fall auf drei Waben geschiedeten Volk nicht mehr und das ist auch vollkommen in Ordnung. Die Pollen- und Futterwaben hinter dem Schied werden sie auch verbrauchen aber einlagern tun sie es so früh im Jahr schön dicht am Ort des Geschehens...kluge Tierchen, die Immen!
Führt die frühe Gabe (Mitte März) des Honigraums nicht zum Umtragen von Winterfutter und zum Auskühlen des Brutnestes?
Kein natürlicher Nistraum ändert seine Größe. Bienen beheizen den unmittelbaren Raum ihrer Traube. Sofern nun nicht gerade zugigen Spalten oder Löcher im Honigraum für eine neue, vertikale Luftströmung sorgen, ist das Aufsetzen eines Honigraums kein Schaden für die Brutnesttemperatur.
Das Umtragen von Winterfutter passiert wenn überhaupt dann nur in sehr geringen Mengen - das ließe sich auch nicht durch das Entfernen aller Futterwaben hinter dem Schied zu 100% ausschließen da die Bienen auch vor dem Schied solche Winterfutterecken haben. Allerdings verbrauchen sie das auch rasant und das eher als sie es nun aufwendig fluglochfern in den Honigraum heben. Sie benötigen das Futter unmittelbar in Brutnestnähe und nicht mit Absperrgitter getrennt im nächsten Raum. Ein einfacher Test ist es, noch vor dem Einsetzen der ersten großen Tracht nochmal kritisch durch den Honigraum zu schauen: In der Regel sind dann zwar vereinzelt Bienen auf den Waben unterwegs doch Vorräte entdeckt man dort noch nicht. Erst wenn die Tracht losgeht, wird dort dann ordentlich Betrieb herrschen.
Also keine Sorge vor dem frühen Termin - die Bienen lernen so den neuen Raum auch kennen und haben Zeit, ihn vorzubereiten.
Funktioniert das Schied sowohl im Warm- als auch im Kaltbau?
Natürlich ist das Schied für Warm- und Kaltbau gleichermassen tauglich - im "Original" hat Bruder Adam immer im Kaltbau geimkert. Dazu wird der Raum hinter dem Schied frei gelassen und das Flugloch in der Regel soweit verengt, dass die Bienen von aussen nur den Bereich vor dem Schied entern können. In der Praxis imkerei ich heute nur noch auf Kaltbau aber lasse das Flugloch über granze Breite offen. Vor allem im Warmbau wird empfohlen, das Schied nur oben und unten umlaufbar zu gestalten um es der Königin schwerer zu machen auf die Waben hinter dem Schied zu gelangen.
Da der Raum hinter dem Schied im Kaltbau wabenfrei gelassen wird, ist da die Länge des Schiedes dort meines Erachtens nicht so wichtig - die Königin wird dann nicht viel Motivation zum Wechseln haben; es sei denn, Sie sparen an den Honigräumen denn dann bauen sie in der Tracht fleissig Wildbau hinter dem Schied.
Soll man nach dem Aufsetzen des ersten Honigraumes alle Waben hinter dem Schied entfernen?
Wenn es die Trachtlage, Wetter und Futterreserven erlauben, ist es sinnvoll, den Raum hinter dem Schied - sofern Kaltbau und mit dem Flugloch von außen erreichbar - zu leeren. Bei Warmbau und fluglochseitiger Brutnestlage sollten zumindest Anfangsstreifen gegeben werden da dort gerne Wildbau errichtet wird.
Zum einen geben hinter dem Schied vorhandene Waben den Anreiz, sich dort aufzuhalten - die Bienen werden die Waben belaufen und ggf. eher anfangen, dort Wildbau zu errichten wenn die Tracht einsetzt.
Zum anderen sind halb geleerte Futterwaben auch ein Anreiz, dort Nektar einzulagern und damit ist dieser für den Honigraum verloren.
Zuletzt besteht natürlich immer die latente (wenn auch nur geringe) Gefahr, dass es auch zu einem Umtrag von Futtersirup in den Honigraum kommen kann. Daher bemühe ich mich, nur geringe zeitliche Überschneidungen von aufgesetzten Honigräumen und noch vorhandenem Futtersirup einzuhalten.
Soll ich den nächsten Honigraum auf- oder untersetzen?
Das Thema wird heftig diskutiert - manche setzen prinzipiell die neuen Honigräume auf den zuerst gegebenen auf; manche nur unter. Andere propagieren, bei schwacher Tracht aufzusetzen und ansonsten nur unter zu setzen.
Ich persönlich habe keine großen Unterschiede feststellen können aber das mag auch am Standort und den hieseigen Wetter- und Trachtbedingungen liegen. Ich setze bevorzugt unter und das konsequent am jeweiligen Stand. Mein Gedanke ist, dass der reifeste Honig möglichst weit oben liegen sollte wo die Beutenluft am wärmsten ist und ich beim Abernten nicht das Problem habe, über die Bienenflucht alle Honigräume leeren zu müssen nur um dann nur einen davon zu entnehmen. Außerdem befüllen Bienen Honigwaben bevorzugt von oben nach unten; so bauen sie ja natürlicherweise auch. Oben fängt auch die Verdeckelung an und nicht unten. Es entspricht daher nach meinem Verständnis eher dem Bienenwesen auch so zu arbeiten.
Zudem haben die Bienen es so auch immer etwas weiter zwischen Honig und Brutnest und eher Motivation, diesen "leeren" Bereich mit Wabenbau und Füllung zu überbrücken.
Ist ein 4 m nahes Wildbienenhotel ein Problem?
Ein Wildbienenhotel ist gar kein Problem; im Gegenteil, die befeuern sich gegenseitig bei der Bestäubung wie eine Untersuchung aus den USA zeigte. Zudem besuchen Honigbienen eher Massentrachten als die für Wildbienen interessanteren "Läppertrachten" aus kleinen, lokalen Blütenbeständen. Daher sind Wild- und Honigbienen in der Nähe in der Regel kein Problem.
Dennoch gibt es Hinweise auf Konkurrenz wenn die "Läppertracht" eine lokale Massentracht darstellt die eine entsprechende Population an darauf spezialisierten und sonst seltenen Solitärbienen befördert hat - hier können sie mit den sammelstarken Honigbienen nicht mithalten. Daher wird die Aufstellung von Honigbienen in manchen Naturschutzgebieten nicht gestattet.
Eine Publikation im Jahr 2014 zeigt dass es jedoch Krankheitsübertragung zwischen Wildbienen und Honigbienen gibt; allerdings sind hierbei nur Hummeln als "Zwischenwirte" von Nosema und Bienenviren gezeigt worden.
Teilweise erkranken die Hummeln auch an typischen Bienenkrankheiten wie DWV. Bei solitären Wildbienen gibt es solche Belege nicht, die Übertragung an Blüten ist jedoch denkbar da viele weit verbreitete Solitärbienen auch mal die Massentrachten besuchen, die die Honigbienen aufsuchen.
Eine Verbindung zum weltweiten Schwinden der Bestäubungsvielfalt läßt sich jedoch immer noch eher in der Landwirtschaft und Landumgestaltung sehen als in einer Verdrängung durch Honigbienenvölker.
Kann man die Bienen auf eigenem Honig überwintern lassen?
Bienen sind natürlich perfekt darauf ausgerichtet, auf eigenem Honig zu überwintern - das ist also kein Problem; es sei denn, es kommt nicht genug rein wie in vielen agrarischen Landschaften heutzutage der Fall.
Es gibt nur selten Konstellationen, bei denen das Abschleudern und eine ersatzweise Einfütterung anzuraten ist. Das Überwintern auf Melizitose-Honig und Blatt-Honigen (also Waldtrachten) wird allgemein nicht empfohlen da die Bienen diese Honige entweder nicht aufschmelzen können ("Betonhonig") oder sie damit zur Entwicklung von Darmerkrankungen neigen. Das sind aber nicht unbedingt häufige Situationen und man sollte nicht vom "WorstCase" ausgehen. Wenn Sie im Verein imkern bekommen Sie bei den Vereinsabenden oft mit wenn so eine Gefahr droht und dann kann man die Waben entnehmen und dann doch noch rasch mit Zuckerwasser einfüttern. Oder Sie setzen das ganze Jahr über Honigräume mit Absperrgitter auf und entnehmen daraus rähmchenweise die reifen Honigwaben mit Frühjahrs- und Sommertracht und lagern - was Sie nicht selbst verzehren - trocken und sauber samt Rähmchen in z.B. verschließbaren Boxen aus dem Baumarkt. Dann können Sie in so einem Fall einfach die Rähmchen austauschen. Den Honigraum würde ich dann einfach auch im Winter auf den Bienen lassen. Sie sollten dann aber die Bienen im Honigraum viel selber bauen lassen (Anfangsstreifen und keine kompletten Mittelwände) und keine Brut gestatten damit die Wachsmotte nicht gerne reingeht.