Schied setzen und führen
Alle Grossraumimker - ob Dadant, DN 1,5 oder Zadant - werden früher oder später mit dem Schied beginnen. Doch inzwischen kommen selbst DN-, Zander- und Langstroth-Imker in Versuchung, das Schied einmal auszuprobieren.
Das Schied ist eine mobile Trennwand, die von den Bienen oben und unten umlaufen werden kann. Bewährt hat sich dafür eine stabile, sich nicht verziehende Holzplatte oder Siebdruckplatte, die an einem Oberträger montiert wird.
Das Schied dient im Wesentlichen dazu, das Brutnest bereits früh im Jahr auf wenige Rähmchen zu begrenzen so dass es bestenfalls zu bis in den Ecken bebrüteten Waben führt. Dadurch fallen Futterkränze fast vollständig weg und die Nektartracht wird in die bereits frühzeitig aufgesetzten Honigräume umgelenkt. Neben einem höheren Ertrag hat das Schieden auch den Vorteil, dass die Durchsicht der Völker schneller geht - es sind ingesamt weniger Brutwaben pro Volk durchzuschauen.
Das funktioniert jedoch nur wenn man frühzeitig das Schied gibt.
Anfang bis Mitte März gegeben respektiert die Königin das Schied noch sofern man die rähmchenweise Erweiterung rechtzeitig und zurückhaltend praktiziert - später gegeben wird es dahingegen von der Königin umlaufen und ignoriert.
1. Setzen des Schiedes
Bei etwa 15 Grad und Sonnenschein ist dieser Eingriff in der ersten Märzhälfte machbar. Dabei darf keine Brutwabe hinter das Schied; die Waben vor dem Schied sollten Futter und vor allem Pollenvorräte aufweisen.
Futterwaben und Pollenreserven hinter dem Schied werden die Bienen selber umtragen und die Waben nach und nach leeren. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Volk nun auf wenigen Waben dichter sitzt und damit Wärmehaushalt und Hygiene besser kontrollieren kann. Daher wird das Schieden auch bei z.B. an Durchfallerkrankung leidenden Völkern empfohlen.
2. Schied führen
Das Erweitern des Brutnestes vor dem Schied ist erforderlich, wenn die Waben zu mehr als 80% mit Brut belegt sind. Auch der Ausbau des Baurahmens mit Arbeiterinnenbrut ist ein Hinweis dass das Volk größere Brutflächen für die Arbeiterinnen braucht.
Zum Erweitern empfehlen sich komplett gefüllte Futterwaben - diese können nicht mehr mit Nektar/Pollen belegt werden. Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollten Honigräume aufgesetzt werden um ausreichend Platz zu bieten. Außerdem können dann auch die Futterwaben hinter dem Schied entfernt werden.
3. Schieden beenden
Das Erweitern des Brutraumes geht sehr zügig und schon Mitte/Ende Mai ist in der Regel das Maximum erreicht. Je nach Vitalität des Volkes sind dann 4 bis 7 Brutwaben (jeweils DN 1,5) zzgl. Baurahmen erreicht wobei jedes Rähmchen bis in die Ecken bebrütet sein sollte. Da das Volk dann auch seine größte Volksstärke hat, braucht es nicht mehr Platz - nur nach oben sollten großzügig Honigräume aufgesetzt werden damit sich die Bienenmasse nicht in den Trachtlücken hinter dem Schied sammelt und gelangweilt sich die Zeit mit etwas Wildbau vertreibt.
Wer die Bienen auf Honig überwintern lassen möchte und dazu keinen Honigraum (dann ohne Absperrgitter) nutzen will, muss ihnen zur letzten Tracht Raum geben und zuvor die Honigräume abnehmen. Dann wird der Kasten aufgefüllt auf etwa 8 Rähmchen. Das dürfen dann auch schon Mittelwände sein damit sie schnell ausgezogen und angenommen werden. Alternativ ist das auch bei der Einfütterung möglich - dann wird Honigraum gegen Futterzarge getauscht.
Das Schied kann und sollte ruhig bleiben; die Lücke dahinter ermöglicht das einfache Verschieben der Rähmchen für die Winterbehandlung.
Ansonsten bietet sich die sommerliche Trachtlücke an, über eine Totale Brutentnahme Varroabehandlung und Bauerneuerung zu kombinieren. Denn die Schiedführung bedeutet wenige aber intensiv genutzte Brutwaben und daher sollten die dunklen Schwarten alljährlich ausgetauscht werden....Thema für einen weiteren Praxistipp...