Welche Standorte?

Klein aber fein ist meine Imkerei im Berliner Norden. Nah am Tegeler See gelegen finden meine Bienenvölker ein reiches Angebot an Linden, Ahorn, Kastanien und diversen Obstgehölzen und kreiieren schmackhafte, duftene Honige.

Wer sehen möchte, wie "grün" meine Bienen sammeln können, kann sich hier eine Luftbildaufnahme mit den eingezeichneten Sammelradien anschauen: Hier sammeln die Immen der Liesborner Imkerei

Um die Produktpalette an Honigen zu erweitern habe ich einen Außenstand in Oberkrämer/Brandenburg von dem delikate Raps- und Kornblumenhonige stammen. Dort stehen noch einige Völker auf einer Obstwiese mit 40 Jahre alten Apfel-, Kirsch- und Birnenbäumen.

Welche Biene?

Ich halte die hiesige "Stadtbiene", also Apis mellifera carnica. Allerdings sind es keine (teuren) Reinzuchtköniginnen. Die Bienen bestimmen selber wo es lang geht, d.h. hier gibt es nur Standbegattung so daß die Ergebnisse immer wieder mal überraschen - rote "Riesen", schwarze "Zwerge" und Bienen mit vielen Farbeinschlägen. Wichtigstes Kriterium ist neben dem Honigertrag Schwarmträgheit denn die Imkerei in der Enge der Nachbarschaft erfordert natürlich Rücksichtsnahme! Mit der Buckfast-Biene, einer Kombinationszucht, die vor allem Berufsimker gerne nutzen, sammele ich Erfahrungen - der bisherige Eindruck ist jedoch ausgezeichnet da die der Kombinationszucht nachgesagten guten Eigenschaften sich bisher bestätigt haben: angenehm schwarmträge und sehr fleissig sind diese in der Regel eher rötlichen Bienen!

Auf meinem Außenstand in Oberkrämer/Brandenburg halte ich ausschließlich Völker der Carnica-Linie der Belegstelle Kohnert-Buche.

Welche Beute?

Die Bienen wohnen in sogenannten "Segeberger Beuten" - das sind Hartschaumbeuten, die stabil, gut wärmedämmend und zudem leicht sind...wichtige Voraussetzungen für die körperlich schwere Honigernte! Die Beutengröße beträgt DNM 1 1/2 - das bedeutet große, einheitliche Bruträume, in denen die Bienen wie an Naturstandorten ungeteilte Brutnester anlegen können. Die Bienen haben zudem noch reichlich Platz für Honig, der dort auch unangetastet nur ihnen zur Verfügung steht. Der Vorteil ist zudem, daß die notwendigen Durchsichten schneller und damit bienenschonender erfolgen können.

Welcher Wabenbau ?

Die Honigräume, in denen dann der abzuerntende Honig eingelagert wird, beinhalten reine Naturbauwaben ohne Mittelwände und sind natürlich vollkommen unbebrütet. Dieses Kriterium ist mir sehr wichtig und beileibe keine Selbstverständlichkeit. Die Erkenntnis, daß Wachs eine wichtige Aufgabe im Immunsytem eines Bienenvolkes hat und regelmäßig entfernt werden sollte um Krankheiten und ev. eingetragene Schadstoffe zu entfernen, setzt sich in der Imkerei erst allmählich durch. Mir persönlich schmeckt Honig aus Waben, die eben nicht schon durch zig Brutzyklen gegangen sind und dadurch eher schwarz als weiß erscheinen, auch besser.

Auch im Brutraum dürfen die Bienen viel Naturbau errichten; Schwärme erhalten nur einen Anfangsstreifen als "Wegweiser" damit sie im Rähmchen bauen und nicht quer dazu. So erhält man wunderbaren, natürlichen Wabenbau aus eigenem Wachs:

Die Bienen wohnen im Warmbau (die Waben stehen quer zum Flugloch, d.h. die Wabengassen laufen im 90° Winkel auf den Einflugschlitz zu) da auf diese Weise der Bereich hinter dem Schied leer gelassen werden kann was die Bearbeitung beschleunigt. Nachteilig ist jedoch das dafür erforderliche Verschränken der Arme bei der Bearbeitung.

Welche Honige ?

Ich schleudere in der Regel zwei bis vier Mal im Jahr den wabenwarmen Honig, die anschließende Pflege beschränkt sich auf das notwendige Sieben, Abschäumen und Rühren - damit der Honig appetitlich und streichzart daher kommt. Sortenhonig kann ich als Standimkerin hier nicht bieten aber Abwechslung ist dennoch kein Fremdwort - jede Ernte fällt anders aus, je nach Trachtbedingungen, Klima und Sammelverhalten der Völker. Von jeder Schleuderung werden Referenzgläser zurückgehalten so daß vor dem Kauf ein Verkosten hier vor Ort möglich ist.

Übliche Trachten sind Obstblüte (Frühtracht), Robinie (Frühsommer) und Linde (Spätsommer); vom Brandenburger Standort stammen Raps und Kornblumenhaltige Linde mit Edelkastanie.

Im Rahmen des EU-kofinanzierten Projektes "Authentifizierung von Honigen ausgewählter Regionen" wurden zwei Ernten im Jahr im Landesbieneninstitut auf Qualität und Zusammensetzung geprüft. Eine solche Vollanalyse verrät sogar die Pollenzusammensetzung, die bei meinen Honigen über 50 Blütenpflanzen umfasst! Das Projekt ist leider 2011 beendet worden so dass ich seither auf eigene Kosten meine Honige untersuchen lasse.

Da ein so verhältnismäßig aufwendig betreutes Bienenvolk jedoch nur ca. 30 kg Honig im Jahr liefert, ist schnelles Nachkaufen aus der Charge empfehlenswert wenn es gerade mal besonders schmeckt.
 

Honige

Zwei Honige aus unserer Imkerei: links die Frühtracht 2010 mit dem dunklen Ton der Roßkastanie; rechts eine Zwischenschleuderung aus dem Juni 2010 - der helle, klare und leichtflüssige Robinienhonig. Jedes Jahr gibt es neue, manchmal überraschende Kombinationen die je nach Trachtlage und Witterung von den Bienen zusammengestellt werden.

 

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