Heute das schöne Wetter am Vormittag genutzt und erneut an den Bienen gewesen. Dabei noch ein Volk mit Durchfall-Erkrankung gefunden. Das ist nun schon das 7. erkrankte, von denen zwei bereits hinüber sind. Aber noch ist es stark und wirkt willens, die Krankheit zu meistern. Also nach besten Möglichkeiten dabei unterstützt: auf der geringer verschmutzten Seite gegenüber auf weniger verschmutzten Waben angeordnet, die dreckigen Waben raus und bienendicht verstaut. Dabei ist Pollen die entscheidende Ressource denn oft ist leider gerade die zuerst bebrütete Pollenwabe die nun am schlimmsten verschmutzte!
Nun hoffe ich, dass Flugtage und frischer Hasel-Pollen bei der Genesung unterstützen. Für die Frühtracht werden diese Völker dennoch ausfallen - keines davon hat noch Brut!
Umso erfreulicher waren die anderen sechs: vital, sauber und vor allem teilweise schon erstaunlich erstarkt! Die meisten habe ich noch auf drei Waben schieden können; zwei hatten aber bereits 4 Waben voll besetzt und Brut darauf angelegt...da war ich also fast schon zu spät dran!
Auch wenn die "Schieteritis" allgemein gerade zu grassieren scheint, fragt man sich doch, was man selbst dazu beigetragen hat. Da zumindest bei zwei Völkern schon bei der Winterbehandlung Symptome auftraten, liegt der Verdacht nahe, dass das Problem schon früher Einzug gehalten hat. Der abrupt kalte und nasse Oktober mag seinen Teil geleistet haben.
Von acht mit Milchsäure nach der Winterbehandlung nachbehandelten Völkern haben immerhin 5 diese Erkrankung entwickelt. Allerdings haben weitere drei die Milchsäure ohne Erkrankung überstanden und eines erkrankte ohne Milchsäurebehandlung - so mag dieser Eingriff einen Beitrag geleistet haben aber mehr eben auch nicht...
In Sachen Varroa auch kein klares Bild - zwar ist auch das stark befallene Volk, das im Winter über 550 Milben fallen ließ, erkrankt doch schon das mit insgesamt fast 400 Milben zweitplatzierte Volk erfreut sich bester Gesundheit und sitzt auf vier Brutwaben.
Deutlich ist auch, dass die kranken Völker mehr Totenfall im Boden haben - womöglich starben einfach aus die zahlenmäßig am schwächsten eingewinterten Völker als erste aufgrund des höheren Totenfalls.
Was jedoch gefühlt auf jeden Fall beigetragen haben wird, ist die lange Zeit mit geschlossenem Boden - der Varroaschieber war etwa zwei Monate unter den Völkern und gerade bei den kranken Völkern ist grossflächig Schimmel auf den Randwaben aufgetreten. Die vitalen Völker haben allenfalls auf der Außenseite des Schiedes ein paar Stockflecken!
Die Idee einer "Klimazarge" mit Hanfstreu erscheint zunehmend interessant...