Die Tagung "Biene, Hummel, Falter & Co" in Hofgeismar bei Kassel war wirklich die Reise wert: Hochkarätige Referenten und ein schönes, konzentriertes Ambiente. Bedauerlich nur, dass zwei der fünf Workshops sehr kurzfristig von den Referenten abgesagt worden war - weder der Workshop von mellifera noch der von Greenpeace fanden statt!
Martin Häusling, EU-Abgeordneter und Bio-Bauer, fasst das Drama zusammen:
Größte Bedrohung ist der Verlust der Biodiversität und beim Versuch des Stoppens hat sich seit 1962 nicht viel getan. Nur noch 3% der auf der Welt lebenenden Tiere sind Wildtiere, Rest Nutztiere und Menschen. Die Verdoppelung der Ernteerträge auf einem Acker führt zum Verlust von 5 von 9 Ackerbeikräutern und 1 von 3 Vogelarten. Praktisch kein Wechsel der Kulturen - kein Klee, keine Luzerne und dafür
50-60% Rückgang bei Arten, die auf Insekten angewiesen sind…z.B. Rebhuhn. Verlust der Ackerrandstreifen und Flächenstilllegung und zahlreiche Ausnahmetatbestände so dass das Ziel nicht erreicht wurde, 5% der Fläche aus der Intensivnutzung zu nehmen. Keine „Unkräuter“ mehr. Es braucht mehr Mut zur Wildnis und Extensivierung auf der Fläche anstatt auf kleinen Randstreifen mit Blühmischungen.
Aktuell gibt es 300 €/ha pauschal je Bauer; egal, wie dieser die Fläche pflegt und gestaltet. Das Geld sollte gezielt für Subvention der guten Bauern genutzt werden anstatt mit der Gießkanne an alle zu gehen.
Danach ging es noch in die Ausstellung "Ausgesummt" in Kassel - klein aber sehr prägnant fasste sie alle Aspekte zusammen ohne nur einzelne Faktoren heraus zu picken. Allerding sind die Lösungen nun nicht ganz einfach - wir alle sind gefordert! Angefangen beim Einkauf und Fleischkonsum... toll, die sollte wandern!