Der 2. Sturm hier in Berlin am gestrigen Abend hat unseren Hausbaum, eine bestimmt 100 Jahre alte Rosskastanie, mittig gespalten.
Sie litt schon seit jeher unter einem Zwiesel, der tatsächlich dadurch entstanden ist, dass die damaligen Bewohner vor eta 70-80 Jahren versucht hatten, den Baum klein zu halten und den Haupttrieb gekappt hatten - so wusste die Mutter einer Nachbarin noch zu berichten.
Die beiden Starktriebe waren schon lange unser Sorgenkind und so hatten wir den Baum durch eine Verseilung gesichert. Genau die hat nun auch vor Schaden bewahrt denn der brechende Trieb wurde an den beiden Sicherungsseilen genau gehalten.
Nun aber muss er gehen und weder das mehr an Licht und die Aussicht auf weniger Laubfegen im Herbst macht mich glücklich. Ein Baum in diesem Format ist nicht nur ein Biotop, sondern auch Zeit. Visualisierte und dennoch sich ändernde Zeit. Sein Schwinden ist ein auf Nimmerwiedersehen. Es ist Verlust...
Was soll nach ihm kommen?